Was das Lenkrad angeht, kann ich die Kritik nicht nachvollziehen. Das finde ich hervorragend.
Den Motor kenne ich nicht, kann daher nichts dazu sagen. Über den PHEV habe ich praktisch nichts Negatives zu sagen, eher im Gegenteil.
Was die Enttäuschung meinerseits angeht, liegt sie an Punkten, die ich für absolut selbstverständlich gehalten hätte.
Z.B. ist der Astra das erste Auto seit sicher 20 Jahren, bei dem man offenbar den Kofferraum nicht getrennt von den Türen separat öffnen bzw. schliessen kann. Kofferraum auf, komplettes Auto auf. Auto abschliessen, aber Kofferraum auflassen, geht nicht.
Auch, dass man die Scheiben nicht per FFB alle öffnen kann, ist für mich eine Enttäuschung, aber wenigstens wusste ich das vorher.
Die Umsetzung der Keyless-Funktion ist für mich ein weiteres Ärgernis. Nur, weil ich mit dem Schlüssel in der Tasche am Auto vorbei laufe, bedeutet nicht, dass ich es aufschliessen will. Gehe ich mit der Tasche am Auto vorbei zur Garage, geht das Auto auf. Bin ich in der Garage, geht es wieder zu. Gehe ich aus der Garage, geht das Auto auf. Stehe ich an der Haustür, geht es wieder zu. Zweimal auf und wieder zu für nichts und wieder nichts inklusive lautem Hinweiston.
Bei unserem Peugeot ist es dasselbe, aber wenigstens kann man da die Funktion abschalten.
Einfach per Taster oder besser noch am Türgriff öffnen und schliessen wäre optimal und birgt praktisch keine Nachteile.
Das nächste ist die Montage der Anhängerkupplung und das Abschalten der automatischen Öffnung bei angeschlossenem AHK-Stecker. Das wusste ich zwar auch vorher, ist für mich aber größtenteils unplausibel und resultiert in einem fast schon lächerlichen Workaround mit einer RFID-Schutzhülle.
Hinten nur eine USB-Schnittstelle ist auch nicht mehr ganz zeitgemäß und bei zwei Teenagern auch zu wenig.
Das Platzangebot hinten ist für Erwachsene knapp bemessen.
Dafür bin ich mit dem Angebot im Kofferraum zufrieden. Etwas mehr Platz im doppelten Ladeboden und ein höherwertiges Material des Bodens wäre auch nett gewesen.
Aber ich kann damit leben.
Was ich auch gar nicht überprüft habe, weil ich es für selbstverständlich hielt, ist ein gekühltes Handschuhfach.
Das hatte schon unser 2015er Octavia.
Qualitative Mängel sieht man an den Spaltmaßen der Stoßstangen an der Karosserie.
Der Beifahrersitz knackt und knarzt schon nach 5 Monaten und 18000km.
Auf der positiven Seite sind Fahrverhalten, Fahrwerk, Motor, das Fahrerlebnis allgemein.
Auch das Licht ist hervorragend.
Alles in allem würde ich den Astra bisher als gutes Auto bezeichnen, bei dem einiges nicht ganz durchdacht ist und manches einfach offenbar dem Sparzwang zum Opfer gefallen ist.
Würde ich ihn heute wieder bestellen?
Wahrscheinlich eher nicht. Ich hätte tatsächlich ein halbes Jahr länger warten sollen und den Vorgänger einfach im Leasing verlängern.
Seit Herbst letzten Jahres sind doch einige interessante Alternativen auf den Markt gekommen.
Und vielleicht hätte ich doch nicht rein nach einer "Must have"- und "Nice to have"-Liste gehen sollen, sondern mich auch mit den kleinsten Details genauer beschäftigen sollen und sie nicht einfach für selbstverständlich ansehen.
Aber in dem Moment, in dem ich die Entscheidung getroffen habe, war der Astra für mich die beste Wahl, auch angesichts der Budgetgrenze.
Wenn die nur ca. 50 Euro im Monat höher gelegen wäre, wäre es ganz sicher der neue Superb geworden.
Aber hätte, hätte, Fahrradkette...! Auch für mich ist es am Ende nur ein Firmenwagen, für den ich Steuern zahle und den ich in 3 1/2 Jahren einfach wieder abgebe und mir eigentlich keine Sorgen darüber zu machen brauche.
Wenn etwas nicht ok ist, kann ich im Grunde einfach der Leasinggesellschaft sagen, dass sie sich drum kümmern soll. Theoretisch. Praktisch interessiert die eigentlich gar nichts...